Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch (Michael Ende)

29. März 2019 Von Jana Buerger

In diesem Buch geht es um einen Zauberer und eine Geldhexe, die einen Zauberpunsch brauen, um ihr Jahressoll an bösen Taten zu erfüllen.

Klappentext:

Beelzebub Irrwitzer ist ein erfolgreicher Zauberer. Trotzdem ist es ihm dieses Jahr nicht gelungen, sein Soll an bösen Taten zu erfüllen. Der hohe Rat der Tiere hat nämlich Verdacht geschöpft und ihm einen Aufpasser ins Haus geschickt – einen kleinen Kater mit dem klangvollen Namen Maurizio di Mauro. Der ist zwar ein bisschen einfältig, aber extrem neugierig und steckt seine Nase in alles hinein, sodass Irrwitzer vorsichtig sein musste und nicht in gewohnter Weise Böses zaubern konnte. Seine Tante Tyrannja Vamperl ist es auch nicht besser ergangen. Der Rabe Jakob Krakel hat sie sorgfältig beobachtet, was ihren Tatendrang erheblich bremste. Nun sitzen Irrwitzer und Tyrannja schön in der Klemme, denn wie sollen sie in einer einzigen Nacht all ihre Rückstände aufarbeiten? Doch Tyrannja hat einen glänzenden Plan, der ihnen beiden zu schnellem Erfolg verhelfen und gleichzeitig die beiden Spione ausschalten soll, ohne dass diese den Braten riechen…

Der Roman «Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch» von Michael Ende handelt um Beelzebub Irrwitzer, ein alter Zauberer, der in der Villa Albtraum wohnt. Das Buch spielt an einem Silvesterabend von 17:00 Uhr bis Mitternacht. Der Zauberer und seine Tante Tyrannja versuchen einen magischen Zaubertrank zu brauen, der ihnen helfen könnte, ihr Soll an bösen Taten zu erreichen. Doch zwei Spione vom hohen Rat der Tiere, der Kater Maurizio di Mauro und der Rabe Jakob Krakel, versuchen alles, um ihre finsteren Pläne zu durchkreuzen.

Beelzebub lebt schon seit vielen Jahren in seiner Villa Albtraum. Er ist ein erfolgreicher Zauberer. Nur mit seinen Terminen ist er rettungslos im Rückstand. Er ist gerade dabei ein Elixier herzustellen, als plötzlich ein Mann auf seinem Ohrenbackensessel auftaucht. Er kommt von der Hölle und stellt sich als Herr Made vor. Er ist sozusagen ein «Gerichtsvollzieher». Vor einiger Zeit hat Beelzebub einen Vertrag unterschrieben, der besagt, dass ihm ausserordentliche Machtbefugnisse eingeräumt werden, wenn er jedes Jahr eine gewisse Menge an bösen Taten vollbringt. Eine Verpflichtung vom Vertrag ist zum Beispiel die Aufgabe, mindestens zehn Tierarten auszurotten. Dieser Gerichtsvollzieher kommt im Auftrag seines Gönners, um Beelzebub mitzuteilen, dass er seine Taten noch nicht erreicht hat und nur noch bis Mitternacht Zeit hat. Falls er es nicht schafft, wird er zur Hölle fahren. Am liebsten hätte Beelzebub geweint, doch Schwarzmagier können nicht weinen.

Der hohe Rat der Tiere ist eine Gruppe von Tieren, die unter den von vielen Schwarzmagier verursachten Naturkatastrophen leiden. Sie haben bei Beelzebub und seiner Tante schon Verdacht geschöpft. Bei Irrwitzer haben sie deshalb einen Kater als Spion geschickt. Seiner Tante ist es ähnlich ergangen. Auch sie hat ihre bösen Taten nicht erreicht. Der hohe Rat der Tiere hat auch Tyrannja einen Spion geschickt, nämlich einen Raben. Die Schwarzmagier haben die Tiere sofort durchschaut und gehen extra liebevoll mit ihnen um. Der Kater Maurizio di Mauro liess sich das gefallen und durchschaut den Zauberer nicht. Doch der Rabe Jakob Krakel merkt, dass ihm etwas vorgespielt wird und tut so, als würde auch er sie nicht durchschauen. Kurz nach halb sieben kommt Tyrannja zu Besuch. Sie will Beelzebub eine Pergamentrolle abkaufen. Die fast drei Meter lange Rolle ist ein Erbstück seines Grossvaters Belial Irrwitzer. Es handelt sich dabei um das Rezept für den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch. Irrwitzer hat nie gewusst, für was dieses Rezept ist, denn er besitzt nur die zweite Hälfte. Die erste Hälfte besitzt Tyrannja. Der Wunschpunsch funktioniert nur in der Silvesternacht. Für jedes Glas, das man mit einem Zug leert, hat man einen Wusch frei. Doch alles was man sich wünscht, wird ins Gegenteil gekehrt. Das heisst, wenn man sich Gesundheit wünscht, wird man krank. So will Tyrannja auch ihr Spion überlisten. Er soll meinen, dass sie eine gute Hexe ist. Doch Jakob und Maurizio di Mauro bekommen natürlich aus ihrem Versteck alles mit. Wenn der erste Ton des Silvestergeläuts erklingt, verliert der Wunschpunsch ihre Umkehrwirkung. Erst will Tyrannja den Punsch für sich allein haben. Doch als Beelzebub seine Hälfte der Pergamentrolle nicht geben will, beschliessen sie, dass sie den Punsch halt gemeinsam brauen werden.

Während die Hexe und der Zauberer sich ans Werk machen, schleichen sich die beiden Tiere nach draussen. Sie wollen Hilfe holen, denn bis zum hohen Rat würden sie es nicht vor Mitternacht schaffen. Sie laufen einfach weg, ohne zu wissen wohin sie gehen oder wen sie fragen könnten. Als sie irgendwann das Münster erreichen, kommt Jakob eine Idee. Wenn sie die Silvesterglocken vor Mitternacht schon läuten würden, dann würde der Wunschpunsch seine Umkehrwirkung verlieren und die Hexe und der Zauberer würden sich nur Gutes wünschen. Maurizio di Mauro findet den Plan super. Doch die Türen des Münsters sind verschlossen und Jakob will aufgeben. Maurizio aber beginnt das Münster zu erklettern und Jakob will ihn davon überzeugen, es nicht zu tun. Doch dann gibt er auf und kommt auch. Er hilft dem Kater bis sie oben angekommen sind. Dort treffen sie Sankt Silvester. Sie erzählen ihm alles und er schenkt ihnen den ersten Ton, in Form eines Würfels, des Silvesterkonzerts. Beelzebub und Tyrannja sind inzwischen fertig mit dem Punsch. Sie wollen gerade die Spione holen, als die beiden Tiere durchs Fenster hereinkommen. Sie nützen die Abwesenheit der beiden Magier aus und werfen den Ton in den Kessel. Die Oberfläche vibriert leicht, doch dann ist sie plötzlich wieder spiegelglatt, als wäre nichts gewesen. Die beiden Magier kommen wieder zurück und entdecken ihre Spione. Doch sie haben es viel zu eilig um sie zu bestrafen und auszufragen, woher sie kommen und warum sie nicht in ihren Zimmern waren. Endlich beginnen sie mit ihren Wünschen. Am Anfang denken sie, alles läuft richtig und machen immer weiter, doch als sie ihren Spionen etwas Böses tun wollen und ihnen etwas Gutes wünschen, merken sie, dass die Umkehrung nicht funktioniert hat. Doch sie sind zu betrunken, um etwas dagegen zu unternehmen und machen einfach so weiter, wie sie begonnen haben. Währenddessen schleichen sich die beiden Tiere davon und steigen erneut auf das Dach des Münsters. Inzwischen haben die beiden Magier alles ausgetrunken. Als es zwölf Uhr schlägt taucht der Gerichtsvollzieher wieder auf. Er klebt den beiden je eine Pfändungsmarke auf die Stirn, während Maurizio auf dem Dach des Münsters «Ende gut, alles gut» singt und die Silvesterglocken läuten.

Mir gefällt die Geschichte vom Wunschpunsch. Michael Ende schreibt sehr witzig und hat eine sehr kreative Geschichte erfunden. Ich fand es spannend, dass man die Perspektive vom «Bösen» und «Guten» lesen konnte. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Bilder. Ich konnte mir manchmal schlecht ein eigenes Bild machen, weil die Situationen, Orte und Personen schon dargestellt waren. Auch die Beschreibungen eines Ortes oder einer Person waren manchmal sehr kurz gehalten.

Dieser Abschnitt ist typisch für den Roman:

«Der Geheime Zauberrat (Beelzebub) legte die Pfeife weg und liess seinen Blick durch das Halbdunkel des Labors schweifen. Der Widerschein des grünen Feuers zuckte über die Berge von alten und neuen Büchern, in denen all die Formeln und Rezepte standen, die Irrwitzer für seine Experimente brauchte. Aus den dunklen Ecken des Saales blinkten geheimnisvoll Retorten, Gläser, Flaschen und spiralige Röhren, in denen Flüssigkeiten aller Farben stiegen und fielen, tropften und dampften. (…) Irrwitzer war, wie schon gesagt, durchaus auf der Höhe der modernen Entwicklung, ja er war in mancher Hinsicht ein gutes Stück voraus. Nur mit seinen Terminen war er rettungslos im Rückstand. »

Ich empfehle dieses Buch für jeden, der gerne Fantasiegeschichten liest. Der Roman ist einfach zu lesen und man muss nicht «viel studieren». Es wurde witzig geschrieben.