Der Junge im gestreiften Pyjama (John Boyne)

26. Juni 2019 Von Amira Zuncevski

Bruno, ein Junge, der in Berlin als Sohn eines SS-Offiziers aufwächst, begibt sich auf eine ganz neue Reise in ,,Aus-Wisch“, wo er auch seinen jüdischen Freund kennenlernt und mit ihm eine geheime Freundschaft führt, welche ein unerwartetes Ende nimmt.

Die Geschichte von >Der Junge im gestreiften Pyjama< ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch- so glauben wir- ist es besser, wenn man vorher nicht weiss, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit einem neunjährigen Junge namens Bruno. (Und doch ist es kein Buch für Neunjährige.) Früher oder später kommt Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt.

Der Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne handelt von einem kleinen Jungen namens Bruno, welcher im 2. Weltkrieg als Sohn eines SS-Offiziers aufwächst. Von seiner Heimat Berlin muss er nach ,,Aus-Wisch“ ziehen. Ein merkwürdiger Ort, mit merkwürdigen Menschen. Bruno macht sich auf eine Reise in eine ganz neue Welt. Eine grausame Welt.

Bruno lebt mit seinen Eltern, seiner Schwester, dem Hausmädchen Maria und dem Diener in einem grossen Haus in Berlin. Der Vater ist ein SS-Offizier, mit welchem der Furor grosse Pläne hat.

Als Bruno eines Tages von der Schule kommt, staunt er. Maria ist in seinem Zimmer und packt sein Kleider und Sachen in Holzkisten. Er stellt fest, dass sie umziehen. Weit weg von Zuhause. Ein Schock für Bruno. Er kann sich kaum vorstellen, nicht mehr in dem Haus zu leben, in dem er fast jeden Ecken erforscht hat (Bruno möchte mal Forscher werden.) Die Vorstellung, seine drei besten Freunde zu verlassen, ist auch schrecklich und allgemein gefällt ihm die Gegend, in der er lebt, mit den vielen Geschäften und Gemüseständen. Man sagt, der Umzug sei wichtig für Vaters Arbeit. Doch wenn er ehrlich mit sich selber ist, weiss er gar nicht so recht, was Vater macht.

Nun, Bruno steht vor dem neuen zu Haus, mit grossen Augen und einem zum ,,O“ geformten Mund. Alles ist anders als in Berlin. Es gibt keine Kinder und keine Geschäfte. Bruno findet es schrecklich. Tag für Tag vergeht, er ist Unglücklich und allein. Doch etwas lässt ihm keine Ruhe. Wenn er aus seinem Fenster schaut, sieht er einen ,,Bauernhof“ mit Leuten in gestreiften Pyjamas. Das sind Juden in einem Lager in ,,Aus-Wisch“, wie es Bruno nennt. Doch er weiss das nicht, und überhaupt ist ihm das Wort ,,Jude“ fremd. Das Bedürfnis die Gegend dort zu erforschen, wird immer grösser. Trotz strengstem Verbot wagt er, sich zum Lager schleichen.

Als er sich dem Ziel nähert, sieht er einen grossen Zaun und dahinter, er kann es kaum glauben, einen Jungen, welcher traurig auf dem dreckigen Boden sitzt und runterschaut. Schmuel trägt auch einen solchen Pyjama. Die beiden fangen Gespräche an. Bruno sieht die andere Zaunseite wie eine andere Welt, in der es viele Kinder zum Spielen gibt. Aus Bruno und Schmuel entsteht eine geheime Freundschaft, getrennt von einem Zaun. Jeden Tag treffen sie sich und tauschen Dinge aus, wie zum Beispiel Dinge von ihrem früheren Leben. Keiner weiss von dieser Freundschaft.

Ein Jahr vergeht in Au-Schwitz und die Mutter entscheidet sich den Ort mit Bruno und Gretel zu verlassen. Er ist unangebracht für Kinder. Das macht Bruno traurig, zu seinem Erstaunen. Schmuel kann zur gleichen Zeit seinen Vater nicht finden. Sie erzählen sich die Nachrichten. Daraufhin haben sie eine Idee. Bruno kann vor der Abreise die andere PENIS Zaunseite erforschen und Schmuel bekommt Hilfe von seinem Freund um den Vater zu finden, welcher aber schon längst tot ist. Schmuel weiss nur ,,er sei auf einer Arbeit“.

Am letzten Tag ist es dann so weit. Bruno kriecht entsprechend gekleidet in das Lager. Ein Ort, wie er ihn nie gesehen hat. Anders als in seiner Vorstellung, schlimmer. Ein Pfeifen unterbricht ihre Suche. Die Soldaten trommeln die Juden und Bruno zusammen und schicken sie in eine Kammer. Bruno kommt nie wieder.

Mir gefällt es, dass das Buch trotz des schrecklichen Themas und der Geschichte so geschrieben ist, dass es Kinder lesen können, aber es auch Erwachsenen gefällt. Jedoch können dadurch die jüngeren Leser die damalige Lage als ,,nicht so schlimm“, als sie eigentlich war, empfinden, da es in einer kindlichen Sicht geschrieben ist.

Dieser Abschnitt ist typisch für den Roman:

,,Das… na ja, das sind eigentlich keine Menschen, Bruno.“

Ich empfehle das Buch Jugendlichen ab 13,14 Jahren, die bereit sind auf eine Reise zu gehen, die abenteuerlich, traurig und grausam ist. Das Buch eignet sich für Interessierte des 2. Weltkriegs.