Das Vermächtnis des Adlers (Federica de Cesco)

7. Januar 2019 Von Nora Hecht

Das Schicksal der jungen Sopranistin Floria und des jungen Pianisten Tibor ist von Krieg, Krankheit und Tod geprägt.

Klappentext:

Die schicksalhafte Begegnung zwischen der jungen Italienerin Floria und dem ungarischen Pianisten Tibor führt beide zu den Lakota, einem vom Untergang bedrohten Indianerstamm Nordamerikas. Floria weiss, dass ihr wenig Zeit bleibt, Tibor auf seinem Lebensweg zu begleiten und nimmt der Adlerfrau Eva ein geheimes Versprechen ab…

Der Roman „Das Vermächtnis des Adlers“ von Federica de Cesco handelt von der Italienerin Floria und vom ungarischen Tibor, die sich 1954 in Alicante in Spanien kennen lernen. Der Roman erzählt vom Schicksal dieser beiden Musiker, das von Krankheit, Krieg und Tod geprägt ist.

Die junge Floria Di Savegna bekommt jahrelang von ihrer Mutter Gesangsunterricht. Ihre Mutter Anna war eine bekannte Sopranistin, deren Stimme als Wunder bezeichnet wurde. Anna ist eine starke Persönlichkeit. Sie möchte nicht, dass Floria irgendwann gleich gut oder sogar besser singt als sie selbst. Im Gesangsunterricht sowie auch in den Klavierstunden kritisiert sie alles an Floria. Anna lobt die gut gelungenen Stellen nie. Das führt dazu, dass Floria unglücklich wird. Sie darf den Lehrer wechseln und kriegt dann von einem alten Bekannten ihres Vater, Peter Karòly, Gesangsunterricht. Dafür reist sie ins spanische Alicante. Während ihrer ersten Stunde lernt sie den Pianisten Tibor Horvàth kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch ihr Glück dauert nicht lange an. Denn Tibor wird von der ungarischen Sicherheitspolizei zurück in seine Heimat Ungarn gebracht.

Zwei Jahre später treffen sich die beiden wieder. Floria hatte zuvor eine Hauptrolle im Stück „Rigoletto“ angenommen, das in der Staatsoper in Budapest aufgeführt werden soll. Doch in Ungarn herrscht Nervosität und die Bevölkerung wehrt sich gegen die Regierung. Tibors Vater Anton Horvàth, ein berühmter Dirigent, stirbt kurz nach der Premiere von Rigoletto. Kurz danach bricht in Ungarn der Aufstand los. Anton hinterlässt Tibor einen Brief von einem gewissen Simon Walking Eagle. Simon berichtet in seinem Brief von Alec, der offenbar Tibors Halbbruder ist. Tibor kann der Sache jedoch nicht auf den Grund gehen, denn die Umstände zwingen Floria und ihn zur Flucht in die Schweiz. Das Paar heiratet kurz darauf und sie kaufen sich ein Haus in Chardonne. Ihre Musikkarriere läuft gut und als dann Peter Karòly mit den Erbstücken von Tibors Vater kommt, scheint das Glück perfekt. Doch dann erfährt Floria von der tödlichen Krankheit Lymphom, die in ihrem Körper wütet. Diese war damals unheilbar. Das hält die beiden jedoch nicht davon ab, Nachforschungen anzustellen, um den geheimnisvollen Bruder Tibors zu finden. Tibor bekommt etwas später ein Jobangebot als Dirigent in Amerika. Die Hoffnung ist gross, seinen Bruder in Amerika zu finden. Als dann Alec mit seiner Cousine Eva an Tibors erstem Konzert vor der Künstlergarderobe steht, kann Tibor es kaum fassen. Nach der der Tournee begeben sich Floria und Tibor ins Pine-Ridge-Reservat der Lakota-Indianer. Dort treffen sie sich mit Tibors und Alecs Familie. Eva, Alecs Cousine, scheint es Tibor angetan zu haben. Und obwohl Eva und Tibor ihre Liebe zu verbergen versuchen, bemerkt es auch die todkranke Floria. Daraufhin nimmt Floria Eva ein Versprechen ab, von dem Tibor jedoch nichts ahnt.

Ein paar Jahre später, nach dem Tod von Floria, heiraten Eva und Tibor. Sie bekommen gemeinsam ein Mädchen namens Ildikò. Die Heirat war eines der vielen Versprechen, die Floria Eva abgenommen hatte. Floria bleibt in ihren Herzen und begleitet die junge Familie auf ihrem Weg.

Mir gefällt der Roman, weil man neben der eigentlichen Geschichte viele zusätzliche Informationen über Indianer und deren Lage, sowie über den Krieg in Ungarn erhält. Federica de Cesco beschreibt die verschiedenen Situationen toll und ich konnte mich richtig gut in die Lage der verschiedenen Personen hineinversetzen. Trotzdem hat mich der Roman nicht überzeugt. Das Buch hatte für mich zu wenig Spannung und Action drin.

Dieser Abschnitt ist typisch für den Roman:

„Ein Adler drehte sich im Blau, warf sich wie trunken herum, bis er eine Säule aufsteigender Luft fand und sich tragen liess. Der wunderbare Vogael drehte schwerelos seine Kreise, liess seinen dunklen Leib, seine weiss gezeichneten Schwingen in der Luft ruhen. Träge und machtvoll glitt er dahin, stieg höher, flog weiter mit einer Anmut und Kraft, wie kein anderer Vogel es ihm gleichtun könnte. Sein Flug war ein heiliger Tanz.“

Ich empfehle den Roman nicht speziell jemandem. Das Buch ist aber für Mädchen ab 14 Jahren geeignet, die gerne dicke, anspruchsvolle Bücher lesen und die sich für Indianer und Musik interessieren.

Das Vermächtnis des Adlers (Federica De Cesco).