Wahn

18. Januar 2019 Von Julian Neupert

Der erfolgreiche Bauunternehmer Edgar Freemantle beginnt mit dem Malen und erkennt dabei schnell, dass seine Bilder massgebliche Auswirkungen auf die reale Welt habe.

Der reiche Bauunternehmer Edgar Freemantle hat bei einem schweren Unfall den rechten arm eingebüsst und mehrere Knochenbrüche erlitten. Seine Kopfverletzung führt zu Lücken in der Erinnerung, und die Schmerzen treiben ihn in den Wahnsinn. Auf Anraten seines Arztes zieht er sich in ein Strandhaus auf der Florida-Insel Duma Key zurück, um dort Linderung zu finden. Die Insel gehört der alten Dame Elizabeth Eastlake, deren tragische und mysteriöse Familiengeschichte sich Edgar Stück für Stück erschliesst, je mehr er die pittoreske. aber auch unheimliche Szenerie der Insel malt. Seine Bilder entstehen wie im Fieberwahn, und die Insel scheint ein in ihm schlummerndes Talent auf seltsame Weise zu stärken. Bald wird klar, dass seinen Bildern die unbändige Kraft innewoht, die Wirklichkeit zu verändern. Als dann auch noch die Geister aus Elizabeth’s Kindheit ihr Unwesen treiben, nimmt der Wahnsinn vollends seinen Lauf…

Klappentext des Buches

Das Buch „Wahn“ handelt vom Bauunternehmer Edgar Freemantle, der nach einem Unfall in eine Villa auf der Florida-Insel Duma Key zieht. Dort erfährt er von der fremden Macht namens „Perse“, die er gemeinsam mit seinem engen Freund namens Wireman zu besiegen versucht.

Edgar Freemantle, einem erfolgreichen Bauunternehmer, widerfährt auf einer Baustelle ein schwerer Unfall, der ihn den rechten Arm kostet. Zudem bekommt er einen schweren Schlag auf den Kopf ab, bricht sich einige Rippen und die Hüfte, wodurch er teilweise in der Bewegung eingeschräkt ist. Als seine Frau ihn verlässt drängt Edgars Arzt ihn dazu, einen Neuanfang durch einen Ortswechsel zu machen. Edgar entscheidet sich schliesslich dazu, auf der Florida-Insel Duma Key eine Villa zu mieten. Angekommen auf der Insel lernt Edgar bereits Jack Cantori kennen, ein junger Student, der gegen einen kleinen Gehalt in seiner Freizeit Edgar hilft. Aufgrund der Farbe der Hauses, einem satten Rosa, nennt Edgar den Ort „Big Pink“. Schnell entdeckt er das Malen für sich und beginnt damit, Gemälde anzufertigen. Diese Bilder fertigt er wie in Trance, meist erkennt er erst nach dem malen, was er denn gemalt hat. Diese Bilder haben ach einen Seltsamen Effekt auf den Betrachter, Edgar mit inbegriffen. Sie lösen ein surreales Gefühl von Unbehagen aus, was Edgar nicht erklären kann. Dabei entstehen unter anderem ein Bild von einem Mann, mit dem Wort „Hummingbirds“ an den unteren Rand geschrieben, und ein Bild von einer rothaarien Frau, die dem Betrachter den Rücken zukehrt. Eine seiner Töchter, Ilse, besucht Edgar nach einigen Wochen seines Aufenthaltes auf Duma Key. Sie ist sofort hellauf begeistert von den Bilden, die Edgar fertigt, und vergleicht diese gar mit dem Stil von Salvador Da’li. Bevor Ilse wieder abreist geht sie mit Edgar auf eine kleine erkundungstour auf Duma Key, denn Edgar fand noch keine Gelegenhit, die kaum besiedelte Insel näher in Augenschein zu nehmen. Diese Tour wird jedoch schnell gestoppt, als Ilse von einem Moment auf den Anderen so schlecht wird, dass sie umkehren müssen. Auf dem Heimweg treffen sie jedoch auf eine ältere Dame, die scheinbar eine Waffe in der Hand hält und ihnen zuwinkt. Nach der Abreise von Ilse macht sich Edgar wieder an einige Strandspaziergänge, die er bereits kurz nach der Ankunft gemacht hat. Diese Spaziergänge sind zwar wegen der verletzten Hüfte eine Qual, gleichzeitig sind sie jedoch auch nötig, um die Hüfte wieder verheilen zu lassen. Bei einem längeren Spaziergang trifft er auf Jerome Wireman. Sofort verstehen sie sich blenden und werden gute Freunde. Wireman erzählt Edgar, dass er der Pfleger von Elizabeth Eastlake, der an Alzheimer erkrankten Besitzerin von Duma Key ist. Was Wireman nicht direkt erwähnt, Edgar jedoch an ihm auffällt, ist, dass Wireman scheinbar Gedanken lesen kann. Zudem befindet sich an seiner Schläfe eine kleine, runde Narbe. Als Edgar einige weitere Bilder gemalt hat, unter anderem mehrere Teile einer Serie, die er Mädchen mit Schiff nennt, dessen Tiele alle ein Geisterschiff und ein Ruderboot mit einem Mädchen darin zeigen, löst er sein Versprechen gegenüber seiner Tochter ein, eine Ausstellung zu organisieren. Dario Nanuzzi, der Besitzer der Scoto-Gallerie, erklärt sich nach einer kurzen Inspektion von Edgars Bildern dazu bereit, die Ausstellung zu machen. Nach der Organisierung der Gallerie wird Edgar jedoch von Elizabeth Eastlake, die er bereits zuvor kennen gelernt hatte und sie auch sofort ins Herz geschlossen hatte, angerufen. Sie warnt ihn davor, dass er es mit den Bildern nicht übertreiben sollte und schreckliche Dinge passieren können, wenn er die Kontrolle verlieren würde. Obwohl Edgar das Ganze für alzheimerbedingtes Gefasel hält bleibt ihm diese Warnung im Kopf. Bei einem Arztbesuch entdeckt Edgar, dass sein Freund Wireman von einem in seinem Kopf steckenden Patrone, die von einem gescheiterten suizidversuch herrührt, dahingerafft wird. Da Edgar bereits zuvor bemerkt hatte, dass seine Bilder die Gegenwart verändern können, macht er sich daran, Wireman zu portraitieren. Als er mit dem Bild fertig ist passiert es tatsächlich, dass die Kugel aus Wiremans Kopf verschwindet. Leider verliert er dadurch auch die Fähigkeit, Gedanken zu lesen. Kurz vor der grossen Ausstellung kriegt Edgar erneut einen Anruf von Elizabeth. Sie warnt ihn eindringlich von einer bösen Macht und dass er „Es“ schon begonnen hatte. Er sollte die reihe „Mädchen mit Schiff“ komplett verkaufen und jedes einzelne Bild in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Edgar weiss zwar nicht, was Elizabeth mit „Es“ gemeint hatte, jedoch informiert er Dario, dass er alle Bilder der Reihe verkaufen sollte, entscheidet sich dann jedoch dazu, den letzten Teil der Serie zu behalten. Die Ausstellung wird zum vollen Erfolg. Die Scoto hatte in der gesammten Laufbahn der Gallerie noch nie so viele Einnahmen gemacht und alls verkäuflichen Bilder sind verkauft. Zur Überraschung Aller taucht auch Elizabeth dort auf. Als sie erkennt, dass ein Bild von „Mädchen mit Schiff“ unverkäuflich ist, endet die Szenerie in einer Schimpftirade von Elizabeth. Sie redet davon, dass Edgar gar nicht wusste, was er denn getan hatte. Bei dieser Tirade bekommt sie einen Anfall und muss ins Spital eingeliefert werden, wo sie schliesslich verstirbt. Obwohl Edgar und Wireman sehr traurig ab dem Tod von Elizabeth sind, haben sie andere Sorgen, denn in Edgars Haus wurde eingebrochen. Von den Einbrechern sind nur noch nackte Fussspuren in einem langen Streifen aus Sand im Big Pink zu sehen, was sie darauf schliessen lässt, dass es keine Menschen waren. Jack Cantori wurde währenddessen von Wireman in die ganze Sache mit Edgars Bildern eingeweiht und zusammen fanden sie einen Roten Korb. Als Edgar ihn zusammen mit den anderen beiden öffnet, finden sie darin verschiedene Bilder, die scheinbar von Elizabeth in ihrer Kindheit gemalt wurden. Darunter sind auch Bilder, die genau gleich wie Edgars Reihe „Mädchen mit Schiff“ sind. Auch der Schriftzug, den Edgar auf seinen bildern eher Ignoriert hat, ist dort: „Perse“ ist auf das Geisterschiff geschrieben. Nach einigen Spekulationen kommen die Drei zum Schluss, dass „Perse“ eine böse Macht ist und Elizabeth möglicherweise diese Perse mit dem „Es“ gemeint hatte. Wie stark diese Macht ist bemerken die Drei erst, als sie einige Anrufe und Berichte bekommen, denn Jeder, der ein Bild von Edgar gekauft hatte, wurde entweder ermordet oder hat Suizid begangen. Besonders die Nachricht, dass Ilse scheinbar ertränkt wurde, trifft Edgar besonders. Sie wissen nun, dass sie etwas unternehmen müssen. In der alten, verfallenen Villa der Eastlakes treffen sie neben einigen harmlosen Kreaturen auch auf einige Weitere Hinweise zu Perse. Sie erfahren vom Mord des Vaters von Elizabeth an seiner ältesten Tochter und finden im Grab tatsächlich eine Porzellanpuppe. Diese Porzellanpuppe, so scheint es, beinhaltet die Macht von Perse, denn die untote Besatzung des Geisterschiffes erwartet Edgar Wireman und Jack bereits vor der Villa. Schnell müssen sie handeln und entkommen von Duma Key, mit der Puppe in einem mit süsswasser gefüllten Behälter. Das Süsswasser scheint die Macht von Perse zu unterbinden und das Buch endet damit, dass Edgar und Wireman die Puppe im Lake Phalen, einem Grossen See in Minnesota, versenken und damit Perses Macht für immer brechen.

Ich fand das Buch sehr spannend. Die Geschichte ist unfassbar fesselnd und der Stil ist genial geschrieben. Surreale Abschnitte wechseln mit Flashbacks und abenteuerlichen Geschichtssegmenten.

Adie taumelt vowärts, um Nan Melda wegzuziehen oder die Beiden wenigstens zu trennen, und das ist der Augenblick, in dem John Eastlake, der knöcheltief im Golf steht, mit der Harpunenpistole schiesst. Die dreischneidige Spitze trifft seine Tochter unter dem Kinn, und die steht bolzengerade da: Zwei zoll Stahl ragen vorn aus dem Hals, und weitere vier Zoll treten kmapp unterhalb des Hinterkopfes aus.

Falshback-Kapitel 11: Wie man ein Bild Zeichet – XI

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der etwas anspruchsvollere Lektüre lesen will. Nebst der teilweise eher unkonventionellen Wortwahl ist die Geschichte verworren und surreal. Trotzdem ist es ein geniales literarisches Werk.