Die Totengräber (Rüdiger Barth, Hauke Friederichs)

12. März 2019 Von Philippe Hübscher

Es geht um die Machtrangeleien der Parteien des Deutschen Reichstages 1932/33.

Klappentext:

Der Winter 1932/33. Es schlägt die Stunde der Strippenzieher, der Glückritter, Extremisten und Volksverführer. Ein skrupelloser Kampf um die Macht entbrennt. November 1932, die Weimarer Republik taumelt. Die Wirtschaft liegt am Boden, und auf den Strassen toben Kämpfe zwischen Linksextremisten und Rechtsradikalen. Wenige Männer entscheiden in den kommenden Tagen über das Schicksal der Deutschen. Die Nationalsozialisten um Adolf Hitler und Joseph Goebbels greifen nach der Macht, Reichskanzler Franz von Papen zögert zurück zutreten, General Kurt von Schleicher sägt an dessen Ast. Sie alle umgarnen den greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, fintieren, drohen und täuschen.

Der Sachbuch Roman von Rüdiger Barth und Hauke Friederichs handelt von den entscheidenden zehn Wochen der Weimarer Republik. In diesen zehn Wochen wird über die Zukunft der Deutschen entschieden. Es werden die wichtigsten Ereignisse vom November 1932 bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten Anfang 1933 geschildert. Tag für Tag neue Entscheidungen, Tag für Tag neue Schlagzeilen.

Der Reichspräsident Paul von Hindenburg steht vor schweren Entscheidungen. Das Reichstagskabinett von Franz von Papen hat versagt. Die Weimarer Republik liegt in Trümmern. Nicht etwa zerbombt, sondern wirtschaftlich. Sozialisten, Nationalisten und Kommunisten wollen an die Macht. Sie haben es mit Gewalt versucht, sind aber gescheitert. Also versuchen sie es über den Rechtsweg. Adolf Hitler ist wieder einmal in Berlin. Der seit Februar 1932 deutsche Staatsbürger, steigt erneut im Kaiserhof ab, direkt gegenüber „seiner“ Reichskanzlei. Er steigt aus prinzip dort ab, wenn er in Berlin ist, der Kaiserhof ist so etwas wie die Kampagnezentrale der Nationalsozialisten. Er ist für weiter Vorsprechen bei Reichspräsidenten gekommen. Er hält Konferenzen mit seinem Gefolge ab, und trifft sich im Geheimen mit Regierungsvertretern. Die momentane Regierung hat Hilfen für Arbeitslose gekürzt. Am schlimmsten ist es bei der Winterhilfe. Bricht die Hilfe ganz ab, kommt es zu Aufständen. Hitler will die Kanzlerschaft für sich, daher schlägt er Treffen, in denen es um Koalitionsverhandlungen geht aus. Hitler ist in Weimar, mitten im Thüringischen Wahlkampf. Ott, ein gesandter Schleichers, reist nach Weimar und spricht mit Hitler. Hitler droht Kurt von Schleicher die Regierung zu übernehmen. Die NSDAP kündigt schärften Widerstand an. Es könne nur Bürgerkrieg bedeuten meint Schleicher. Die Demokratie hat sich in Deutschland still und leise entfernt. Hindenburg lädt zu einem Treffen, in dem es um den Preußenschlag geht. Er will so die Nazis ködern, in eine Koalition mit der Regierung Schleicher einzutreten, um so Göring zum Preußischen Ministerpräsidenten zu machen. Hitler und Goebbels sind auf Tour. Goebbels spricht in 24 Stunden vor 20’000 Parteifunktionären. Gregor Strasser, ein „Verräter“ der NSDAP, soll in Schleichers Regierung. Das möchte Schleicher persönlich. Januar 1933, die politische Lage scheint träge. Alles spielt sich hinter den Kulissen ab. Die Lage spitzt sich aber zu. Meissner (Staatssekretär), Hindenburg junior, von Papen und Hitler treffen sich heimlich. Sie alle wollen nun Hitler unterstützen Kanzler zu werden. Sie sind sich einig, es müssen sich die führenden Persönlichkeiten der deutschen Rechten in einem Kabinett zusammenfinden. Die nationale Front. Im Januar 1933 verkündet Schleicher seinen Rücktritt, der durch die abgelehnte Erteilung der durch die abgelehnte Erteilung der Auflösungsorder, herbei geführt wurde. Hitler ist Reichskanzler, nach langer Wartezeit. Er verteilt die Ministerposten und bezieht Papen mit ein.

Meine persönliche Meinung:

Ich finde das Buch herausragend. Es hat meine Erwartungen voll erfüllt. Allerdings gibt es Passagen, die relativ schwer geschrieben sind. Auch muss man einige Wörter zweimal lesen, um sie zu verstehen. Ich denke man sollte ein wenig Vorwissen haben im das Buch richtig verstehen zu können.

Dieser Abschnitt ist typisch für das Buch:

Am Nachmittag treffen sich Hitler, Göring, Strasser und Frick in Weimar. Ihr Thema: die nebulöse Einladung von General von Schleicher. Die Nationalsozialisten sin immer noch gespalten. […], Strasser hingegen fordert, endlich das „Alles-oder-nichts“- Prinzip aufzugeben und in eine neue Regierung einzutreten.

Meine Empfehlung:

Ich empfehle dieses Buch allen ab 14, die sich für die Geschichte der Nationalsozialisten interessieren und ein wenig Vorwissen haben. Ich empfehle das Buch weniger als Buch einfach für den Zeitvertreib, denn es ist sehr komplex und fordert Konzentration.